Ausschnitt aus: Geologische Karte des Bayerischen Waldes 1 : 150 000;
Bayerisches Landesamt für Umwelt.
nach Landesamt für Umwelt; Bearbeiter: Ulrich Teipel et al
ergänzt: H.Frank
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Granitzentrum Hauzenberg.
Das Granitzentrum gibt Einblicke in die Granitgewinnung im Bayerischen Wald. Das Gebäude aus Granit steht in einem ehemaligen Steinbruch, in dem Hauzenberger Granodiorit gewonnen wurde.
>>> zum Granitzentrum
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Felsen am Aubach
In Felsfreistellungen oberhalb des Aubaches stehen helle, feinkörnige, Granat-führende Gesteine aus Quarz und Kalifeldspat an; vereinzelt ist Kyanit nachweisbar. Diese felsischen Granulite belegen eine Hochdruck-Metamorphose mit einem Alter von 340 Mio Jahren.
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Graphitbergbau Kropfmühl (Besucherbergwerk)
Hier liegt die einzige Graphitlagerstätte Deutschlands. Graphit wird untertägig in bis zu 6 m mächtigen Flözen bergmännisch abgebaut; die Gewinnung des Rohstoffs begann bereits bei den Kelten. Das Nebengestein (Gneis, Marmor) führt ebenfalls Graphit.
>>> zu Graphit Kropfmühl und >>> zum Besucherbergwerk
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Straßenaufschluss N Spechting
Dies ist einer der wenigen Aufschlüsse mit anstehenden, Graphit-führenden Gneisen. Sie bilden linsige Einschaltungen im Biotit-Plagioklas-Gneis, oft gemeinsam mit Kalksilkatgestein. Graphit wird z.T. von Sulfiden (Magnetkies, Kupferkies) begleitet.
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Ehemaliger Steinbruch Grögöd
Die Gneise sind stark verfaltet, anatektisch überprägt und führen Einlagerungen von Kalksilikaten, Amphiboliten, Metakarbonaten und Ultrabasiten. Sie werden von feinkörnigem Granit überlagert bzw. durchschlagen, der lokal rötliche Andalusitnadeln führt.
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Hochmoor im Tal der Ranna
An der Ranna ist ein Hochmoor auf dem Talgrund aufgewachsen. Derartige oligotophe (d.h. Nährstoff-arme) Moore kommen üblicherweise eher abseits der Täler, vorwiegend niederschlagsgespeist vor. Die Entstehung ist hier mit einem Quellhorizont am Talrand, mit mineralarmem Grundwasser, zu verbinden.
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Tobel bei Donau-Kilometer 2218, N Bahnlinie, NW Edlhof
In diesem Tobel ca. 1,3 km NW Edlhof steht eine Abfolge aus gebänderten, quarzreichen Kalksilikatgesteinen und Gneisen mit Amphiboliteinschaltungen sowie leukokrate Gneislagen an.
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Felsen in der Donauleite, N Kohlbachmühle
In dem ehemaligen Abbau ist mittel- bis grobkörniger Kalksilikatmarmor aufgeschlossen. Die dunkelgrünen (Kalk-)Silikate (Forsterit, Serpentin, Diopsid) geben dem Marmor ein fleckiges Aussehen.
Der Altvater der bayerischen Geologie Carl Wilhelm von Gümbel, meinte in den dortigen, pflanzenartigen Gesteinsstrukturen Spuren frühen Lebens zu erkennen. Er nannte sie Eozoon bavaricum, "bayerisches Tier der Morgenröte". Es handelt sich um die Mineralart Ophicalcit, die schlangenförmige Muster bildet (Name!) und rein anorganischer Natur ist.
(Hierher ein Link zu einem ausführlichen Textdokument über Eozoon und Ophicalcit aus Gümbel u.a. zusammen gestellt sowie auch die heutige Deutung.)
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Ehemaliger Steinbruch am Rambach
Im ehemaligen Steinbruch steht Marmor bzw. Kalksilikatmarmor an, der metasomatische Umwandlungen aufweist. Die umgebenden gebänderten Gneise sind im Bachbett des Rambaches gut zugänglich.
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Felsfreistellungen bei Kapelle Ebenstein, N Jochenstein
Die Felsen bestehen aus mylonitisierten, Biotit-reichen Gneisen, in die hellere Partien eingeschaltet sind. Hierbei handelt es sich um mylonitisierte Granite, deren magmatisches Alter, d.h. das Alter der Erstarrung, 335-340 Mio Jahre beträgt. Die Gneise sind sehr viel älter.
Zugang zu Geotop-Informationen erhalten sie hier über das Bayerische Landesamtes für Umwelt LfU - (Geologischer Dienst = ehemaliges Bayerisches Geologisches Landesamt)
Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile. (Definition gemäß Ad-hoc-AG Geotopschutz 1996)
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